Dickdarmkrebs ist in Deutschland mittlerweile die häufigste bösartige Erkrankung. Jährlich erkranken rund 70.000 Bundesbürger, etwa die Hälfte davon stirbt daran, da der Krebs zu spät entdeckt wird, in einem Stadium, in dem keine Heilung mehr möglich ist.
Dies müsste nicht sein. Wir wissen heute, dass Darmkrebs nahezu immer aus ursprünglich gutartigen Schleimhautwucherungen („Polypen“ bzw. „Adenomen“) entsteht, was in der Regel mehrere Jahre dauert. Durch frühzeitige Erkennung und vollständige Abtragung dieser Vorstufen im Rahmen einer Darmspiegelung (Koloskopie) kann die Entstehung von Darmkrebs nahezu sicher verhindert werden. Auch wenn bereits ein bösartiger Tumor vorhanden ist, kann bei rechtzeitiger Diagnosestellung und Behandlung in den meisten Fällen eine vollständige Heilung erreicht werden.
Es ist heute erwiesen, dass das Risiko, an Darmkrebs zu sterben, durch eine Koloskopie mit Abtragung aller eventuell gefundenen Polypen etwa im 50. Lebensjahr und Wiederholung der Untersuchung alle (7 -) 10 Jahre um bis zu 90 % gesenkt werden kann! Zum Vergleich: Die Risikominderung durch jährlichen Stuhltest beträgt lediglich ca. 20 %.
Aufgrund dieser überzeugenden Erkenntnisse haben die gesetzlichen Krankenkassen sowie viele Privatversicherungen die Früherkennungs-Koloskopie seit 01.10.2002 in ihr Vorsorgeprogramm aufgenommen, allerdings erst für Versicherte ab dem vollendeten 55. Lebensjahr, was aus medizinischer Sicht im Einzelfall zu spät sein kann.
Ich empfehle deshalb in Übereinstimmung mit den deutschen und amerikanischen gastroenterologischen Fachgesellschaften für Menschen mit normalem Darmkrebsrisiko eine Koloskopie etwa im 50. Lebensjahr und dann alle (7 – ) 10 Jahre.
Bei Menschen mit gehäuftem Auftreten von Darmkrebs in der Familie ist eine andere Vorsorgestrategie erforderlich, die ich gerne mit Ihnen erörtere.
Auf Wunsch führen wir die Koloskopie völlig schmerzfrei in Kurznarkose durch.