Privatpraxis für Internistische Diagnostik
Dr. med. Laszlo A. Poszler

Hämorrhoidalleiden

Was sind Hämorrhoiden ? Jeder Mensch hat Hämorrhoiden! Das sind stark durchblutete Polster aus Blutgefäßen im oberen Afterkanal.

Sie werden von kräftigen Schlagadern aufgepumpt und schwellen dadurch zum Abdichten des Afters nach dem Stuhlgang automatisch an.

Nur bei der Stuhlentleerung laufen sie durch Nachlassen der Spannung des inneren Schließmuskels leer und liegen dadurch normalerweise flach der Wand des sich öffnenden Afterkanals an. Pressen führt dagegen zur Stauung der Hämorrhoiden, so dass diese sich nicht entleeren können.

Durch lange Toiletten-„Sitzungen“ zur Stuhlentleerung mit heftigem Pressen aber auch bei Durchfall bleiben die Hämorrhoidalposter gestaut und werden bei der Stuhlpassage nach unten gedrückt. Dadurch vergrößern sie sich mit der Zeit, bis sie schließlich bei der Stuhlentleerung in den After vorfallen. Jedes weitere Pressen verstärkt die Verlagerung der gelockerten Schleimhaut und der bereits vergrößerten Hämorrhoidalpolster. Dadurch wird der After von innen gleichsam verstopft und es entsteht häufig das Gefühl, der unvollständigen Entleerung. Ein Teufelskreis aus weiterem Pressen und zunehmender Vergrößerung der Hämorrhoiden ist die Folge.

Die Schädigung der Afterhaut und der Schleimhaut des Afterkanals verursacht Juckreiz, Nässen, Brennen und Bluten. Der vermehrte Flüssigkeitsaustritt trägt zur Entzündung der Afterhaut bei.

Je nach Ausmaß der Schädigung und des Vorfalls sprechen wir von Hämorrhoiden 1., 2., 3. oder 4. Grades.

Behandlung – wann und wie ? Vergrößerte Hämorrhoiden allein sind nicht notwendigerweise behandlungsbedürftig; erst wenn Beschwerden hinzukommen, sprechen wir von einem Hämorrhoidalleiden, und nur dieses muß behandelt werden.

Ziel der Behandlung ist die Beschwerdefreiheit des Patienten sowie die Verkleinerung der Hämorrhoidalknoten. Dies kann durch schmerzstillende und abschwellende Salben, Zäpfchen, Analtampons und ggf. die Anwendung eines Analdehners zur Verminderung der Spannung des Schließmuskels und Verbesserung des Blutabflusses aus den gestauten Hämorrhoidalpolstern erreicht werden.

Bei der früher häufig angewendeten „Verödung“ wird eine chemische Substanz in die vergrößerten Hämorrhoiden gespritzt, die zu einem Verschluß der Blutgefäße in dem Knoten führt und damit ein Wiederanschwellen verhindert. Leider hat dieses Verfahren aber zumeist keine anhaltende Wirkung und eignet sich allenfalls für die Behandlung von Hämorrhoiden 1. Grades.

Zur Behandlung größerer Hämorrhoidalknoten (Grad 2, selten Grad 3) ist die elastische Gummiband-Ligatur nach Barron die Methode der Wahl.

Hämorrhoiden 4. Grades müssen in aller Regel operativ behandelt werden.

Bei der Gummiband-Ligatur werden Teile der vorfallenden Knoten im Afterkanal mit einem kleinen Gummiring abgebunden. Das nicht mehr durchblutete Gewebe fällt nach 1-2 Wochen mitsamt dem Ring zumeist unbemerkt ab und wird beim Stuhlgang ausgeschieden.

Schema Gummibandligatur

An der Basis des abgefallenen Knotens vernarbt die Schleimhaut und es verbleibt ein gestrafftes Hämorrhoidalpolster von wieder normaler Größe, wodurch die Ursache der Beschwerden in den meisten Fällen beseitigt ist.

Da zumeist mehrere vergrößerte Hämorrhoidalknoten vorhanden sind, je Sitzung aber nur einer ligiert (abgebunden) werden kann, sind in der Regel mehrere Behandlungen in jeweils etwa 3-wöchigen Abständen erforderlich.

Mögliche Komplikationen der Ligaturbehandlung

was muß ich beachten ?

In den ersten Tagen nach der Behandlung kann es zu einem vorübergehenden Fremdkörpergefühl und Stuhldrang sowie leichter Blutung kommen, stärkere Schmerzen treten in der Regel nicht auf.

Achtung: Die verwendeten Gummibänder enthalten Latex, wogegen manche Menschen allergisch sind. In diesem Fall könnte es infolge der Behandlung zu schweren Reaktionen kommen. Sofern Ihnen eine Latexallergie bekannt ist (z. B. Unverträglichkeit von Gummihandschuhen oder Kondomen in der Vergangenheit), so teilen Sie uns das bitte unbedingt mit !

– Selten kann nach Abfallen des Knotens (also nach 1-2 Wochen) eine stärkere Blutung auftreten, wenn an der Abbindungsstelle ein Blutgefäß nochmals aufgeht. Das Blut fließt dann in den Enddarm, führt zu Stuhldrang und wird teils frisch, teils geronnen entleert. Eine solche Blutung kann schon nach wenigen Tagen, selten auch erst 3 Wochen nach der Behandlung auftreten. Begünstigt wird sie durch Bluthochdruck, heftiges Pressen, Durchfall, starkes Husten oder die Einnahme blutgerinnungshemmender Medikamente (z. B. ASS/Aspirin, Iscover/Plavix, Pradaxa/Xarelto, Marcumar/Warfarin).

Eine solche Blutung ist zwar sehr selten (statistische Wahrscheinlichkeit 1%), erfordert aber gegebenenfalls die Blutstillung durch einen Arzt ! Sollte also in Folge einer Ligaturbehandlung eine starke Darmblutung auftreten, müssen Sie sich während der Tagesstunden sofort in unsere Praxis, nachts oder am Wochenende in die Klinik fahren lassen. Fahren Sie nicht selbst Auto, da durch den Blutverlust ein Kreislaufkollaps auftreten könnte.

Sie erreichen uns montags, dienstags und donnerstags durchgehend von 8:30 – 18:00 Uhr, mittwochs und freitags von 8:30 bis 15:00 Uhr unter der Tel.-Nr. 06102-79 99 40.

Außerhalb dieser Zeiten ist eine telefonische Ansage aktiv, die Sie über den aktuellen Notdienst informiert.

Die Rettungsdienstleitstelle Dietzenbach erreichen Sie unter der Tel.-Nr. 06074-19 222 oder 06074-30 43 90, den Notarztwagen unter der Tel.-Nr. 112

Bei der Terminplanung sollten Sie darauf achten, dass Sie wegen der Gefahr einer Blutung in den ersten 2-3 Wochen nach einer Ligaturbehandlung nicht verreisen, da die ärztliche Versorgung zumindest im Ausland problematisch sein kann. Sofern Sie eine Reise fest geplant haben, kann die nächste Behandlung ohne Risiko auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

Sofern Sie noch Fragen haben – wir beantworten sie gerne!

Ihr Dr. med. L. A. Poszler und das Team der Praxis für internistische Diagnostik

Info Hämorrhoidaleiden

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Facharztzentrum Neu-Isenburg
Robert-Koch-Str. 3
63263 Neu-Isenburg
Dr. med. L.A. Poszler
Facharzt für innere Medizin
Fellow in Gastroenterology (E.B.G.)
Koloproktologe, Hepatologe